Die marokkanische Soziologin und Feministin Fatima Mernissi wird mit dem Erasmus-Preis, einer der höchsten Kulturauszeichnungen Europas, geehrt. Mernissi war die erste Universitätsprofessorin Marokkos, ist Beraterin der Unesco für den Bereich „Frauen und Islam“ und setzt sich seit Jahren für die Demokratisierung der arabischen Gesellschaft ein. Bekannt wurde sie vor allem mit dem Buch „Der politische Harem“, in dem sie egalitäre Ansätze zwischen Männern und Frauen im frühen Islam untersucht. Mit Werken wie „Islam und Demokratie“ und „Die Angst vor
der Moderne“ widmet sie sich ihrem Herzensthema Zivilgesellschaft, für das Mernissi auch schon mit Bürgerinnenkarawanen durchs Land gezogen ist. Der Preis geht dieses Jahr an Personen, die der Debatte um Moderne und Islam wichtige Impulse geliefert und maßgeblich zum euro-islamischen Diskurs beigetragen haben.